Noch vor ein paar Jahren war es der Wunsch vieler Menschen, Privates und Berufliches strikt zu trennen – Arbeit ist Arbeit und Freizeit ist Freizeit. Doch spätestens seit der Corona-Pandemie sind mobiles Arbeiten und flexible Arbeitszeiten fest in den Unternehmen verankert. Job und private Erledigungen überschneiden sich zeitlich, statt Nine-to-five können sich viele ihre Arbeitszeiten frei einteilen und arbeiten zum Beispiel wegen einer verlängerten Mittagspause abends länger. Der Trend geht von der Work-Life-Balance hin zum Work-Life-Blending.
Was bedeutet Work-Life-Balance?
Unter der Work-Life-Balance ist ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatem zu verstehen. Das beinhaltet die Trennung beider Seiten: Was auf der Arbeit passiert, bleibt auf der Arbeit. Die Freizeit ist dafür da, vom Job abzuschalten. Umgekehrt wird auch privater Stress nicht mit ins Büro genommen – ein gut ausbalanciertes Miteinander eben.
Was heißt Work-Life-Blending?
Die neue Arbeitsweise lautet Work-Life-Blending. Im Gegensatz zur ausbalancierten Trennung bei der Work-Life-Balance vermischen sich hier Arbeit und Freizeit; die strikte Trennung verschwindet. Durch eine flexible Arbeitszeiteinteilung können zum Beispiel private Angelegenheiten wie Einkaufen oder Arztbesuche während der Arbeit erledigt werden, ebenso können arbeitsbezogene Termine vor allem durch die Digitalisierung auch remote in der Freizeit wahrgenommen werden.
Studie: Warum Home-Office paradox erscheint
Die Arbeit von zu Hause aus wirkt sich natürlich auf die Work-Life-Balance aus. Wer hat noch nie in der Freizeit ins Mailpostfach gesehen oder nach Feierabend noch schnell eine Aufgabe zu Ende gemacht? Dazu passen auch die Ergebnisse einer Studie von capterra:
- 44 % der Befragten geben an, dass sie im Home-Office E-Mails auch am Wochenende bearbeiten (im Vergleich tun dies 32 % der Teilnehmer:innen, die im Büro arbeiten).
- 65 % geben an, dass sie im Home-Office mehr vor oder nach den Arbeitszeiten arbeiten (Vergleich Büro: 49 %).
- 48 % arbeiten im Home-Office auch am Wochenende (Vergleich Büro: 38 %).
Was paradox ist: 59 % der Befragten empfinden die Work-Life-Balance zu Hause ausgeglichener, nur 23 % sind der Meinung, dass sie an der Arbeitsstelle besser ist. Woran liegt das?
Deshalb kann Home-Office für eine bessere Work-Life-Balance sorgen
Flexible Arbeitsmodelle, dazu zählt das Arbeiten im Home-Office, geben Arbeitnehmer:innen reichlich Freiheit, über den Arbeitstag weitgehend selbst zu bestimmen. Wer keine strikte Grenze zwischen Privatem und Beruflichem zieht, kann von vielen positiven Aspekten profitieren. Work-Life-Blending bringt also einige Vorteile mit sich:
- Flexible Arbeitsbedingungen: Wer remote arbeitet, kann Arbeitszeit und -ort relativ frei gestalten. Eine längere Mittagspause, schnell noch etwas einkaufen, früher Feierabend machen und dafür am nächsten Tag länger arbeiten – beim Work-Life-Blending kein Problem.
- Den eigenen Biorhythmus nutzen: Eule oder Lerche? Mit flexiblen Arbeitszeiten können Sie Ihren Arbeitsalltag an Ihren persönlichen Biorhythmus anpassen. Wer früh morgens produktiver ist, kann früh anfangen – oder andersherum. So kann das eigene Potenzial besser entfaltet werden.
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Haben die Kinder früher Schulschluss oder wird die Betreuung abgesagt, lässt sich das im Home-Office einfacher handhaben. Ebenso können längere Arbeitspausen für die Kinderbetreuung eingelegt werden. Liegen die Kinder abends im Bett, kann einfach weitergearbeitet werden. Das sorgt für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
- Private Termine während der Arbeit: Für Arztbesuche oder andere private Termine muss kein Urlaubstag geopfert werden. Durch Work-Life-Blending und flexible Arbeitszeiten kann dies einfach während der Arbeit passieren.
5 Tipps, mit denen das Work-Life-Blending einfacher gelingt
Neben vielen Vorteilen birgt das Verschmelzen von Freizeit und Job auch einige Herausforderungen: mögliche Überstunden, das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen, Stress. Bei der capterra-Studie gaben 44 % der deutschen Befragten an, im Home-Office zu einem gewissen Grad einen Burnout zu erleben.
Damit dies nicht passiert und Sie die Vorteile der Verbindung von Privatem und Beruflichem vollständig und ohne zusätzlichen Stress genießen können, haben wir Ihnen ein paar Tipps zusammengestellt:
1. Feierabend ist Feierabend
Sie brauchen Freizeit, um sich von der Arbeit zu erholen. Auch, wenn Sie Ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten, sollten Sie irgendwann aktiv Feierabend machen. Schalten Sie den Rechner aus, schauen Sie nicht mehr in Ihre Mails, beschäftigen Sie sich mit Kochen, Sport oder Entspannung.
2. Sie müssen nicht dauerhaft erreichbar sein
Dauererreichbarkeit ist auch im Home-Office keine Notwendigkeit. Sie müssen kein schlechtes Gefühl haben, wenn Sie nicht mehr erreichbar sind – das hätten Sie im Büro nach der Arbeitszeit schließlich auch nicht. Teilen Sie Ihren Kolleg:innen zum Beispiel mit, dass Sie Feierabend machen und am nächsten Tag wieder ansprechbar sind.
3. Sorgen Sie für Abstand
Und zwar im wörtlichen Sinn. Trennen Sie Ihren Arbeitsplatz so gut es geht ab. Wenn Sie kein eigenes Arbeitszimmer haben, können Sie Ihre Arbeits-Hardware nach Feierabend abräumen und am nächsten Tag für den Arbeitsbeginn wieder aufstellen. Das hilft Ihnen beim Abschalten.
4. Kümmern Sie sich um sich selbst
Denken Sie an sich. Bewegung während der Pause tut Ihnen gut und sorgt für einen mentalen Abstand zur Arbeit. Apropos: Pausen sind auch im Home-Office eine Notwendigkeit. Legen Sie deshalb regelmäßig eine ein. Trinken Sie zum Beispiel in Ruhe einen Kaffee, gehen Sie spazieren oder nutzen Sie einen unserer sieben Tipps zum Auftanken in der Mittagspause.
5. Pflegen Sie den Kontakt zu Ihren Kolleg:innen
Soziale Kontakte kommen im Home-Office häufig zu kurz, dabei ist der regelmäßige Austausch mit den Kolleg:innen sehr wichtig für die eigene Motivation. Wir haben Ihnen hier einige Tipps aufgelistet, um den Austausch zu fördern.
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