Die Industrie ist traditionell eine von Männern dominierte Branche. Doch in den letzten Jahrzehnten hat sich der Fokus der Unternehmen verstärkt auf die Rolle von Frauen und die Notwendigkeit einer geschlechtergerechten Arbeitswelt gerichtet. Während Frauen heute in vielen Wirtschaftsbereichen vertreten sind, bleibt ihre Präsenz in technischen Sektoren wie Maschinenbau, Produktion und Ingenieurwesen gering. Dabei belegen zahlreiche Studien, dass Vielfalt nicht nur wichtig ist, sondern auch messbare Vorteile bringt: Unternehmen mit diversen Teams sind in der Regel kreativer und wirtschaftlich erfolgreicher.
Frauen in der Industrie im 21. Jahrhundert
Obwohl Frauen im 21. Jahrhundert verstärkt in die Industrie vordringen, zeigen die Zahlen nach wie vor einen großen Nachholbedarf. Frauen sind in vielen technischen Berufen und Industriebereichen weiterhin stark unterrepräsentiert. In Berufsfeldern wie Produktion, Maschinenbau und der Automobilbranche macht der Frauenanteil häufig nur einen geringen Prozentsatz der Belegschaft aus, und selbst in dynamischen Sektoren wie der IT ist der Anteil von Frauen in technischen und Führungspositionen niedrig.
Ein Hauptproblem, mit dem Frauen konfrontiert sind, ist die sogenannte „gläserne Decke“. Diese unsichtbare Barriere hindert viele qualifizierte Frauen daran, in höhere Management- oder Führungspositionen aufzusteigen, obwohl sie vergleichbare Qualifikationen und oft ähnliche berufliche Erfahrungen wie ihre männlichen Kollegen mitbringen. Eine Ursache dieser gläsernen Decke liegt in stereotypischen Rollenvorstellungen, in denen Frauen aufgrund von familiären Verpflichtungen und ihnen zugeschriebener Eigenschaften wie einer starken Emotionalität angeblich weniger für führende Tätigkeiten geeignet sind.
Außerdem sind Frauen häufig mit ungleichen Gehältern konfrontiert, was eine der sichtbarsten und am schwersten zu beseitigenden Ungerechtigkeiten darstellt. Studien zeigen, dass Frauen in der Industrie für die gleiche Arbeit häufig immer noch weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Auch der eingeschränkte Zugang zu Netzwerken und Mentoring-Programmen erschwert die berufliche Weiterentwicklung von Frauen. Männliche Kollegen verfügen oft über gewachsene Netzwerke und Zugang zu strategischer Unterstützung, die Frauen auf diese Weise nicht zur Verfügung stehen.
Trotz dieser Herausforderungen lassen sich auch positive Entwicklungen erkennen. Immer mehr Unternehmen und ganze Branchen erkennen das Potenzial, das Frauen für den wirtschaftlichen Erfolg und die Innovationskraft der Industrie darstellen. Durch gezielte Initiativen und Programme, wie etwa Diversity-Strategien, Mentoring und flexible Arbeitsmodelle, wird versucht, Frauen gezielt für die Industrie zu gewinnen und ihnen gleiche Chancen auf berufliche Entwicklung zu bieten.
Die Fortschritte sind zwar langsam, aber dennoch spürbar, und das Engagement vieler Unternehmen zeigt, dass Vielfalt und Gleichberechtigung längst mehr als nur Schlagworte sind. Dennoch bleibt es eine wichtige Aufgabe, die Industriebranche für Frauen attraktiver zu gestalten und bestehende Barrieren abzubauen, um Frauen die gleichen Karrieremöglichkeiten und beruflichen Entwicklungschancen wie ihren männlichen Kollegen zu bieten.
Maßnahmen zur Förderung der Gleichberechtigung von Frauen
Ein erster Schritt besteht darin, die Recruiting-Strategien so anzupassen, dass mehr Frauen gezielt für technische Berufe angesprochen und gewonnen werden. Hierbei geht es nicht nur darum, Frauen in klassischen Rollen zu besetzen, sondern ihnen auch in Bereichen wie Produktion, Maschinenbau und Führungspositionen die Türen zu öffnen. Unternehmen, die Vielfalt als strategisches Ziel fördern, gestalten ihre Stellenausschreibungen bewusst inklusiv und präsentieren sich als Arbeitgeber, die Geschlechtergleichheit und faire Arbeitsbedingungen unterstützen.
Ein weiteres zentrales Element zur Förderung von Frauen in der Industrie ist der Aufbau starker Netzwerke und gezielter Mentoring-Programme. Gerade in männerdominierten Branchen haben Frauen oft einen geringeren Zugang zu etablierten Netzwerken, die für berufliche Weiterentwicklung wichtig sind. Unternehmen, die interne und externe Mentoring-Programme für Frauen anbieten, können Talente gezielt fördern und wichtige Unterstützung für deren Karriereentwicklung bieten. Diese Programme bieten Frauen nicht nur die Möglichkeit, von erfahrenen Kolleg:innen und Mentor:innen zu lernen, sondern auch das Selbstbewusstsein zu entwickeln, das für die Übernahme von Führungspositionen notwendig ist.
Auch die Unternehmenskultur spielt eine entscheidende Rolle, um Frauen in der Industrie langfristig zu halten und ihnen gleiche Chancen zu ermöglichen. Flexible Arbeitsmodelle und eine familienfreundliche Unternehmenskultur sind hierbei von zentraler Bedeutung. Viele Frauen möchten Karriere und Familie vereinbaren, und durch die Schaffung flexibler Arbeitszeiten und Home-Office-Optionen können Unternehmen ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem Frauen nicht zwischen Karriere und Familie entscheiden müssen. Eine solche Kultur der Flexibilität und Inklusion fördert nicht nur die Gleichberechtigung, sondern steigert auch die Zufriedenheit und Bindung aller Mitarbeitenden, da zunehmend auch Männer Wert auf flexible Arbeitsmodelle legen.
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Vorbilder und Erfolgsbeispiele
Ein wichtiger Aspekt zur Förderung von Frauen in der Industrie ist das Sichtbarmachen weiblicher Vorbilder. Frauen, die in männlich dominierten Branchen Führungspositionen erreicht haben, können als Inspiration und Motivation für andere Frauen dienen und ihnen zeigen, dass eine erfolgreiche Karriere in der Industrie möglich ist. Erfolgsgeschichten von Frauen in der Automobil- oder Maschinenbaubranche – oft Berufe, die traditionell als „männlich“ gelten – sind ein starkes Zeichen dafür, dass Frauen in allen Bereichen der Industrie Fuß fassen und Erfolge erzielen können. Diese Vorbilder verdeutlichen, dass Gleichberechtigung im Arbeitsleben nicht nur ein Wunsch, sondern eine umsetzbare Realität ist.
- Stephanie Carullo – Als COO bei Box hat Carullo maßgebliche Fortschritte in der Technologiebranche erreicht und berichtet, wie frühe Beförderungen und ein starkes Mentoring in ihrer Karriere eine entscheidende Rolle spielten.
- Mary Barra ist CEO von General Motors und die erste Frau an der Spitze eines großen Automobilkonzerns. Barra setzt sich stark für Gleichberechtigung und Diversität in einer traditionell männlich dominierten Branche ein.
- Jane Fraser ist CEO von Citigroup und die erste Frau, die eine große Wall-Street-Bank leitet.
Frauen leisten einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung und Modernisierung der Industrie, und ihre stärkere Einbindung bringt sowohl für die Unternehmen als auch für die Gesellschaft insgesamt erhebliche Vorteile.
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