Das Vorstellungsgespräch ist gut gelaufen und der Arbeitsvertrag unterschrieben: Jetzt kann der erste Job starten. Dieser neue Lebensabschnitt ist oft mit einer Mischung aus Vorfreude und Unsicherheit verbunden, denn neben spannenden Aufgaben und der Aussicht auf finanzielle Eigenständigkeit gibt es auch zahlreiche Formalitäten und Regelungen, die es zu beachten gilt.
Themen wie die Wahl der richtigen Steuerklasse, der Abschluss passender Versicherungen und die Herausforderungen der Probezeit begleiten den Start ins Arbeitsleben. Diese Aspekte beeinflussen nicht nur Ihr Nettoeinkommen, sondern auch Ihre Absicherung im Falle von Krankheit oder Arbeitslosigkeit sowie Ihre Rechte und Pflichten im neuen Job.
In diesem Artikel geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick und helfen Ihnen, gut informiert und vorbereitet in den ersten Job zu starten. So können Sie typische Stolpersteine vermeiden und sich auf den Karrierestart konzentrieren.
So finden Sie die richtige Steuerklasse
Wenn Sie Ihren ersten Job beginnen, werden Sie mit dem Begriff „Steuerklasse“ konfrontiert. Was bedeutet das eigentlich? Die Steuerklasse bestimmt, wie viel Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer direkt von Ihrem Bruttogehalt abgezogen werden. Es gibt insgesamt sechs verschiedene Steuerklassen in Deutschland, die jeweils für unterschiedliche Lebenssituationen vorgesehen sind.
- Steuerklasse I: Für Ledige, Geschiedene, Verwitwete oder dauerhaft getrennt lebende Ehepartner:innen.
- Steuerklasse II: Für Alleinerziehende mit mindestens einem Kind, das im Haushalt lebt.
- Steuerklasse III: Für Verheiratete, wenn der/die Ehepartner:in in Steuerklasse V ist oder keinen Arbeitslohn bezieht.
- Steuerklasse IV: Für Verheiratete, wenn beide Ehepartner:innen ein Einkommen haben.
- Steuerklasse V: Für Verheiratete, die eine Kombination mit Steuerklasse III gewählt haben.
- Steuerklasse VI: Für Arbeitnehmende, die mehr als einen Job haben (für den zweiten Job).
Wenn Sie ledig sind und keine Kinder haben, werden Sie in der Regel in Steuerklasse I eingestuft. Für Alleinerziehende, die mit mindestens einem Kind zusammenleben, ist Steuerklasse II vorgesehen, was gewisse steuerliche Vorteile bietet. Verheiratete Paare haben die Wahl zwischen verschiedenen Steuerklassenkombinationen. Die Kombination III/V kann für Ehepaare vorteilhaft sein, wenn ein Partner deutlich mehr verdient als der andere. Diese Kombination führt oft zu einem höheren Nettoeinkommen. Ist das Einkommen beider Partner ähnlich, ist die Wahl der Steuerklassen IV/IV sinnvoller.
Ihre Steuerklasse beeinflusst direkt Ihr Nettoeinkommen. Ein Wechsel der Steuerklasse kann sich lohnen, wenn sich Ihre Lebenssituation ändert, beispielsweise durch Heirat, die Geburt eines Kindes oder eine Trennung. Informieren Sie sich frühzeitig über die für Sie passende Steuerklasse, da dies erhebliche Auswirkungen auf Ihr verfügbares Einkommen haben kann. Wenn Sie unsicher sind, welche Steuerklasse die beste für Sie ist, kann es hilfreich sein, eine:n Steuerberater:in zu konsultieren, um Ihre Entscheidung optimal zu treffen. So stellen Sie sicher, dass Sie von Anfang an die für Sie günstigste Steuerklasse wählen und Ihr Einkommen entsprechend maximieren.
Versicherungen: Wichtige Absicherungen im ersten Job
Beim Einstieg in den ersten Job ist es essenziell, sich mit den verschiedenen Versicherungen auseinanderzusetzen, um optimal abgesichert zu sein. Die Krankenversicherung ist in Deutschland Pflicht. Wenn Sie in Ihrem ersten Job angestellt sind und unter 69.000 Euro brutto im Jahr verdienen, gehören Sie in der Regel der gesetzlichen Krankenversicherung an. Selbstständige, Beamte, Mütter und Väter mit einem Minijob oder Studierende können sich privat versichern. Neben der Krankenversicherung gehören auch die Sozialversicherungen zu den grundlegenden Absicherungen. Dazu zählen die Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung, die automatisch von Ihrem Bruttogehalt abgezogen werden und wichtige finanzielle Sicherheit im Alter oder bei Arbeitslosigkeit bieten.
Darüber hinaus gibt es private Versicherungen, die Sie in Betracht ziehen sollten, wenn Sie zusätzlichen Schutz erhalten möchten. Eine private Haftpflichtversicherung ist besonders empfehlenswert, da sie Sie vor finanziellen Folgen bei Schäden schützt, die Sie unbeabsichtigt Dritten zufügen (zum Beispiel: Sie stoßen in einem Geschäft Produkte um und diese zerbrechen).
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann ebenfalls sinnvoll sein, um im Falle einer langfristigen Arbeitsunfähigkeit finanziell abgesichert zu sein. Je nach persönlicher Situation und Bedarf können weitere Versicherungen, wie eine private Unfallversicherung oder eine Zusatzversicherung zur Krankenversicherung, sinnvoll sein.
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Die Probezeit meistern: So überzeugen Sie in den ersten Monaten
Die Probezeit ist eine wichtige Phase im neuen Job, die in der Regel zwischen drei und sechs Monaten dauert. Sie dient sowohl dem Arbeitgeber als auch dem/r Arbeitnehmer:in dazu, herauszufinden, ob die Zusammenarbeit langfristig funktioniert. In der Probezeit können Sie Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und sich in das Team integrieren. Gleichzeitig sollten Sie diese Zeit nutzen, um herauszufinden, ob der Job und das Arbeitsumfeld Ihren Erwartungen entsprechen.
Während der Probezeit gelten besondere Regeln. So ist der Kündigungsschutz eingeschränkt, was bedeutet, dass sowohl Sie als auch Ihr Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis mit einer verkürzten Kündigungsfrist von meist zwei Wochen beenden können. Das macht es besonders wichtig, sich von Beginn an gut einzubringen und engagiert zu arbeiten. Zeigen Sie Initiative, notieren Sie sich Wichtiges und passen Sie sich den Anforderungen des neuen Arbeitsumfeldes an. Eine positive Einstellung und eine gute Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen können in dieser Zeit entscheidend sein.
Nach erfolgreichem Bestehen der Probezeit endet die Phase der Unsicherheit und Sie genießen einen stärkeren Kündigungsschutz. Ihr Arbeitsverhältnis wird in der Regel unbefristet fortgesetzt, sofern im Vertrag nichts anderes vereinbart wurde. Es ist ratsam, zum Ende der Probezeit ein Gespräch mit Ihren Vorgesetzten zu führen, um Feedback zu erhalten und über Ihre weitere Entwicklung im Unternehmen zu sprechen.
Gut vorbereitet in den ersten Job: Verträge, Formalitäten und Weiterbildung
Beim Start in den ersten Job gibt es neben den Steuerklassen, Versicherungen und der Probezeit noch weitere wichtige Aspekte, die Sie beachten sollten. Einer der zentralen Punkte ist der Arbeitsvertrag. Bevor Sie ihn unterschreiben, sollten Sie sich die Zeit nehmen, alle Konditionen genau zu prüfen. Achten Sie besonders auf Regelungen zu Arbeitszeiten, Gehalt, Überstunden und Ihrem Urlaubsanspruch. Diese Punkte haben großen Einfluss auf Ihr Arbeitsleben und Ihre Work-Life-Balance. Klären Sie Unklarheiten unbedingt vor Vertragsunterzeichnung.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Bereitstellung Ihrer Steueridentifikationsnummer (Steuer-ID) und Bankverbindung für den Arbeitgeber. Ohne diese Daten kann Ihr Gehalt nicht korrekt abgerechnet und überwiesen werden. Die Steueridentifikationsnummer erhalten Sie automatisch nach Ihrer Geburt oder Anmeldung beim Finanzamt. Sollten Sie sie nicht kennen, können Sie sie beim Finanzamt erfragen.
Auch die Planung Ihrer beruflichen Entwicklung ist von Beginn an wichtig. Viele Unternehmen bieten Weiterbildungsprogramme oder Schulungen an, die Ihnen helfen können, Ihre Fähigkeiten zu erweitern und sich auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Nutzen Sie diese Möglichkeiten, um Ihre Karriere gezielt voranzutreiben und sich stetig weiterzuentwickeln. Die ersten Jahre im Berufsleben legen den Grundstein für Ihre weitere berufliche Laufbahn – daher ist es wichtig, kontinuierlich zu lernen und neue Fähigkeiten zu erwerben.
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