Zweifellos bietet die Digitalisierung von Prozessen eine effizientere und qualitativ hochwertigere Art der Produktion. Eine präventive Wartung beispielsweise führt im Laufe der Zeit zu geringeren Ausfallzeiten und weniger Kapitalaufwand. Mit kürzeren Herstellungszeiten und neuen Designmöglichkeiten lenkt die digitale Technologie die Produktionsindustrie in eine neue Zukunft.
Die Digitalisierung der industriellen Produktion bewirkt auch eine Veränderung des Arbeitsalltags: Neue Studiengänge und veränderte Ausbildungen bereiten Nachwuchstalente auf ihre Zukunft in der Industrie 4.0 vor während feste Mitarbeiter sich stetig weiterbilden müssen. Welche neuen Berufe entstehen und welche Kompetenzen zukünftig gefragt sind, lesen Sie hier.
Welche Vorteile hat die Industrie 4.0 für Unternehmen?
Die Digitalisierung der Fabrikhalle bringt Unternehmen verschiedene Vorteile wie etwa kostenoptimierte Abläufe, individualisierbare Produkte oder neue Services. Mehr Effizienz erreichen Unternehmen zum Beispiel durch Sensoren, Algorithmen und Künstliche Intelligenz, die den Zustand der Maschinen und Anlagen bewerten und überwachen (Predictive Maintenance). Verhalten sich die Maschinen anders, kann durch eine schnelle Reaktion darauf nicht selten ein Ausfall verhindert werden, während früher ein Fehler erst bemerkt wurde, wenn die Maschine bereits kaputt war und nicht mehr produzieren konnte. Es gibt Beispiele, dass sich mit solchen Echtzeitdaten die Ausfallzeit etwa eines Extruders in der Produktion bereits um 80 % reduziert hat.
Echtzeit-Datenströme verbessern außerdem die Zusammenarbeit mit Zulieferern und Kunden. Die vierte industrielle Revolution vernetzt Menschen, Maschinen und Produkte direkt miteinander. So profitieren Unternehmen schon heute von:
· optimierter Ressourcenverwaltung
· zuverlässigeren Produktionsmöglichkeiten
· erhöhter Anlagenverfügbarkeit und Effizienz
· hochgradiger Automatisierung mit geringeren Wartungskosten und verbesserter Qualitätssicherung
· verstärkter Sicherheit und Nachhaltigkeit
Die 4.0-Technologien ermöglichen, dass Dateneingabe, Berichterstellung und andere monotone Arbeitsabläufe automatisiert werden können. Dadurch wird "menschliche Zeit" frei für die Dinge, die wirklich wichtig sind, wie z. B. Beziehungsmanagement, Kundenservice, Verkauf und Strategieentwicklung.
Welchen Herausforderungen müssen sich Unternehmen stellen?
Um die Produktionsprozesse umzustellen, benötigen Unternehmen eine gezielte Planung und Vorbereitung. Zu geringes Budget kombiniert mit mangelhafter digitaler Kompetenz können hier zur Katastrophe führen. Unternehmen brauchen einen Verantwortlichen mit digitalem Know-How, der die digitale Transformation plant, steuert und umsetzt.
Im ersten Schritt sollten die produzierenden Betriebe ihre Prozesse analysieren, um Probleme auszumachen und Ziele zu setzen, bevor im zweiten Schritt über neue digitale Technologien und Lösungen nachgedacht werden kann. Empfehlenswert ist danach die Benutzung von Modellanlagen, um neue digitale Methoden der Produktion zu erkunden. Praxisnahe Experimente können damit unter realen Bedingungen verfolgt und "live" erlebt werden. In diesem Sinne gibt es einige Punkte, die ein Unternehmen vor der Umstellung auf Industrie 4.0-Technologien beachten sollte:
· Umfassendes digitales Know-how gewinnen.
· Analyse der Prozesse und Identifizierung der Probleme in der Produktion.
· Neue Technologien in Modellanlagen erproben.
· Datenschutz beachten: Vernetzte Systeme könnten ein Ziel für Hacker sein.
· Change-Management: Mitarbeiter gezielt schulen und einsetzen.
Der letzte Punkt ist besonders wichtig: Bei der Einführung einer neuen Technologie sollte das Unternehmen die veränderten Aufgaben an die Mitarbeiter klar kommunizieren und sie mit einem einfachen und schnellen Zugriff auf Informationen und Fachwissen dabei unterstützen, mit den neuen Maschinen zu arbeiten. Durch Weiterbildungen und Umschulungen können sich Mitarbeiter außerdem weiterentwickeln und neue Aufgabenfelder erschließen.
Was sind die Folgen der Digitalisierung in der Industrie?
Durch die Automatisierung verlagern einige Unternehmen die Produktion zurück nach Deutschland. Denn für die Herstellung von Produkten werden in den Smart Factories weniger Mitarbeiter gebraucht, die dafür höher qualifiziert sein müssen. Aus diesem Grund lohnt sich die Produktion im Ausland für viele Unternehmen nicht mehr.
Mithilfe von neuen Technologien wie 3D-Druck und leicht zu ändernden Produktionsprozessen können Hersteller außerdem veränderte Kundenwünsche erfüllen und so individualisierte Waren produzieren. Auch neue Services wie ein Produktkonfigurator oder zusätzliche Produkte, die genau zueinander passen, werden dadurch möglich.
Doch die Industrie 4.0 bringt nicht nur Vorteile, sondern kann auch Probleme verschärfen. Zukünftig werden weniger Mitarbeiter für die Bedienung der Maschinen gebraucht und gleichzeitig werden die Arbeiten in der Produktion anspruchsvoller. Unternehmen müssen ihre Strategie neu überdenken und bereits jetzt nach technikaffinen Talenten unter ihren Mitarbeitern suchen und sie für ihre zukünftige Arbeit vorbereiten.
Die Aufgaben der Mitarbeiter verlagern sich mit der Industrie 4.0 in andere Bereiche. Das muss aber kein Nachteil sein, sondern kann auch für die Mitarbeiter eine neue und spannende Herausforderung im Arbeitsalltag darstellen.
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